Hüttentour, Lechquellenrunde

Schon morgens früh, vor acht Uhr standen die Yetis gut gelaunt und mit Rucksäcken bewaffnet am Radolfzeller Bahnhof und warteten voller Sehnsucht auf den ersten Zug, mit dem wir unsere Reise nach Österreich beginnen wollten. Dank der Pünktlichkeit der Deutschen Bahn verpassten wir alle unsere Anschlusszüge und somit auch den Bus und kamen mit zwei Stunden Verspätung im Voralberg an.
Um 14 Uhr konnten wir unsere Wanderung endlich beginnen und begaben uns mit großen Schritten auf den Weg, um die 800 Höhenmeter zur Biberacherhütte so schnell wie möglich hinter uns zu bringen, denn wir hatten aufgrund der Zeitumstellung und dem Sonnenuntergang nur drei Stunden, bevor die Dämmerung einbrach.
Als wir schon zweidrittel der Strecke zurückgelegt hatten, trafen wir auf zwei Wanderer, die uns darüber informierten, dass die Hütte schon ziemlich voll sei und dies bestätigte sich auch. Die Hütte war mit ihren 13 Matratzen und letztendlich 34 Personen gerappelt voll. Doch irgendwie schafften wir es uns noch einen kleinen Platz zum Schlafen zu ergattern.
Weil die ersten Yetis schon um halb sechs wach waren und nach einer kurzen Erkundungstour entdeckten, dass auch im Vorraum und in der Küche Leute schliefen, setzten wir uns in Decken eingewickelt nach draußen in die Kälte, um die Schlafenden nicht zu wecken. Wir sahen der Sonne zu, wie sie langsam aufging und das Leben in der Hütte begann. Nach einem Reisfrühstück über das sich die Kinder nicht sehr freuten und dem Abspülen am kalten Brunnen begaben wir uns auf die Wanderung zur Göppingerhütte. Wir liefen über 400 Meter bergab um uns danach über 800 Höhenmeter nach oben zu begeben. Bei unserem Anstieg kamen wir sehr ins Schwitzen und mussten erst einmal, in der Sonne unsere langen Hosen ausziehen, was wir danach ziemlich bereuten. Denn schon bald kamen wir in die Schatten der Berge und hetzten der Sonne hinterher, um eine schöne Mittagspause zu machen. Als alle schon total ausgehungert waren, erreichten wir einen Sonnenplatz. Aber kurz nachdem wir uns niedergelassen hatten, verschwand die Sonne hinter einem Berggipfel und die ausgehungerten Yetis mussten ihre Pause im Kalten verbringen.
Danach ging es weiter bergauf, die Hütte war noch lange nicht in Sicht und so liefen wir weiter durch die wunderschöne „Mondlandschaft“ und hofften, dass hinter dem Berg die Hütte war und dann kamen doch nur wieder Berge, Berge und Berge …
Nach den zahlreichen Bergen erreichten wir die Göppingerhütte und dort wartete schon die nächste Überraschung auf uns. Als wir uns im Hüttenbuch eintrugen, lasen wir, dass es sein könnte, dass die Wasserzisternen leer waren. Und so kam es dann auch. Also zogen die Kinder los und holten von den nahegelegenen Schneefeldern Schnee, den wir dann in einem großen Topf auf dem Ofen schmolzen. Nach zahlreichem Holz hacken, sägen, Schnee sammeln und vielen Runden »Werwolf« war unser Nudelwasser nach drei Stunden endlich fertig. Und wir schlugen uns die Bäuche voll ;) Anschließend rückten wir auf den sechs Betten für dreizehn Personen zusammen.
Am nächsten Morgen beschlossen wir gemeinsam mit den Kindern die Freiburgerhütte auszulassen und direkt zu Ravensburgerhütte zu wandern. Das Kochen des Porridge, das es zum Frühstück gab, dauerte sehr lange, da der Ofen nicht richtig heiß wurde und so spielten die Kinder mal wieder »Werwolf«. Nach 881 Höhenmetern bergab und 576 rauf erreichten wir die Ravensburgerhütte. Auf unserem Weg begegneten uns einige Schilder, die total verdreht waren und eines, dass wir erst einmal wieder an seinen richtigen Ort zurückstellen mussten. Am Abend machten wir es uns gemütlich und genossen den vielen Platz, während wir Juleis müde und kaputt auf den Betten lagen, spielten die Kids mal wieder »Werwolf«. Am nächsten Tag waren wir alle ziemlich unmotiviert etwas zu machen, da es ziemlich kalt war und Nebelschwaden durch das Tal zogen, deshalb machten wir nur eine kleine Erkundungstour zu einer Grotte, bargen einen Luftballon, rutschten im Stehen und spielten viele lustige Runden »Werwolf«. Nach dem Essen machten wir ein Kräftemessen im Armdrücken. Und da es kurz bevor es dunkel wurde geschneit hatte, gingen einige Kinder nach draußen und veranstalteten eine Schneeballschlacht (wahrscheinlich die erste dieses Jahr), die Anderen halfen uns Juleis bei der Abschlussroutenplanung.
Am nächsten Tag liefen wir durch das verschneite Bergpanorama hinab in die „Zivilisation“.
Wir erwischten den Zug früher als geplant und freuten und uns alle schon auf unsere Familie, ein warmes Bett, die Dusche und eine saubere Toilette. Obwohl es immer wieder Situationen gab, mit denen wir nicht gerechnet hätten, waren wir trotz allem ziemlich gut drauf und hatte unseren Spaß! :)

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