Wenn Juleis Sturmfrei haben…
Am Samstag den 7. Mai begaben wir, Jugendleiter* innen der Fluffy Berghühner, uns mit dem Zug auf die Reise nach Brülisau im Alpstein. Bei guten Verhältnissen war der Plan, von Brülisau aus, Hundstein und Marwees zu überschreiten und nach Wasserauen wieder abzusteigen. Der Alternativplan bei ungeeigneten Bedingungen war, durchs Tal zum Widderalpsattel aufzusteigen, Hundstein und Marwees von unten zu bestaunen und am Seealpsee vorbei, nach Wasserauen zu gehen.
Hoch motiviert stapften wir also los. Kurz vor dem Sämtisersee durften wir schon eine Wandergruppe mit Tape versorgen, denen schon nach den ersten Metern eine Schuhsohle abfiel: Wie gut, dass sich sowas in einem Julei-Rucksack finden lässt.
Weiter ging es am Sämtisersee vorbei, an dem wir einen (oder eventuell waren es auch zwei) Frösche trafen. Vorbei an ein paar Murmeltieren laufend stellten wir fest, dass doch noch einiges an Schnee übrig war und entschieden uns zu unserem Plan zwei: Das Tal zwischen Hundstein und Marwees in Richtung Widderalpsattel. Von hier an waren wir auf unserem Weg bis zum Seealpsee mit Ausnahme einiger Tiere, alleine. Mit ein paar Gämsen im Hintergrund, snackten wir unser Mittagessen und boulderten im Anschluss über einen Stein weiter nach oben. Die letzten Meter vor dem Sattel ging’s dann über ein Schneefeld. Obwohl es am Anfang Unsicherheiten wegen dem doch rutschigen und nassen Firn gab, spurten wir uns gekonnt von Grasinsel zu Grasinsel, bis wir den wunderschönen Widderalpsattel zwischen Hundstein und Marwees erreichten. Ein Blick zum Hundstein bestätigte, dass dieser heute keine gute Idee gewesen wäre - zumindest nicht ohne Pickel und Steigeisen (die Laura sogar richtig gut an ihrem neuen Rucksack hätte befestigen können). Auf den geschafften Aufstieg musste dann erstmal eine Tüte Studentenfutter gekillt werden, während Loneli die Schneelage im weiteren Weg begutachtete.
Nach der windigen Pause ging es dann an den Abstieg - oder eher Abrutsch, was es im Endeffekt wurde. Unser Weg führte bergab an zwei Berghühnern vorbei über weite Schneefelder. Und warum auch laufen, wenn man den Weg knieschonend und schnell ab-surfen kann und dabei noch unendlich viel Spaß hat? Die nassen Füße waren es definitiv wert! Nach einigen Wettrennen, Begegnungen mit Büschen und eleganten Po-Landungen führte unser Weg weiter auf einem schmalen Wanderweg abwärts gen Seealpsees. Wir hatten zwar glücklicherweise besseres Wetter als erwartet, aber nass wurden wir trotzdem: Das Schmelzwasser der Marwees verzauberte den Weg in einen tropischen Regenwald ohne grün und ohne Tropen. Am Seealpsee angekommen, herschte schon richtig Sommerstimmung. Es wurde geangelt, gegrillt, gewandert und in der Sonne gechillt. Wir entschieden uns für heute aber nochmal gegen das Baden und stiegen zügig ab um den früheren Zug noch zu erreichen. Mit dem Bodensee-Ticket wirklich eine super ÖV-Tagestour und in einigen Wochen dann vermutlich auch schneefrei.
Laura, Flurina, Leonie und Simon