Mit einer kleinen Gruppe haben wir uns am Freitag dem 19.05 auf unsere Dratesel geschwungen mit dem Ziel Hausen ins Donautal. Doch dieses Ziel war noch weit entfernt. Ersteinmal musste das E-Bike beladen werden. Mit vereinten Kräften wurde Essen und Material in den Hänger gestapelt und festgezurrt. Brüno erhielt einen Ehrenplatz auf Simons Gepäckträger. Unterwegs erwies sich die Konstruktion dann als doch nicht so stabil und wir mussten einige Male umpacken.
Nach vielen Motivationsgummibärchen standen wir bald auf einem Riesenberg hinter Nenzingen. Hier war erst einmal Zeit für eine Mittagspause und Kennenlernrunde.
Gestärkt ging es weiter einen Berg nach dem anderen bergauf. In Heudorf hatten wir dann eine kleine Panne: Unser E-Bike entschied sich ganz spontan dazu, sein Hinterrad zu verlieren. Nach erfolgreicher Reparatur ging es weiter nach oben. Langsam begannen wir uns zu fragen, wie das denn sein könnte – unser Höhenprofil hatte doch schon vor einer halben Stunde gesagt, wir wären am höchsten Punkt angekommen. Doch auch nach einer weiteren Stunde ging es kein Stück bergab. In Neuhausen kam uns dann die Erleuchtung. Wir hatten das Höhenprofil die ganze Zeit falsch herum gehalten, upsi….
Da sich der Nachmittag doch langsam dem Abend neigte, stiegen die Zweifel, ob wir überhaupt noch ankommen würden. Ein Stimmungsbild zeigte aber großes Durchhaltevermögen, nichts konnte uns mehr aufhalten ans Ziel zu kommen. Mit vielen kleinen Pausen, und munterem Singen kamen wir schließlich an die Donau. Ab hier führte unsere Route direkt am Donauufer entlang. Motiviert durch die schöne Landschaft schfften wir die letzten 10 km auch noch irgendwie und standen um 21 Uhr nach 9 Stunden und 55 km tatsächlich vor dem Campingplatz Waagenburg.
Schnell war das Tarp zwischen den Fahrrädern gespannt und es ging ans Kochen. Dabei vergaßen wir leider, dass wir ja den Spüllappen im Topf transportiert hatten und so schäumte unser Chili sin Carne etwas. Nach dem Essen mit Stirnlampen kuschelten wir uns alle in die Schlafsäcke und schliefen tief und fest, bis die ersten Sonnenstrahlen wieder unsere Nasen kitzelten.
Den Samstag verbrachten wir kletternd am Übungsfels. Hier konnte jeder für sich passende Routen und Herausforderungen finden. Das Abseilen am Nachmittag brachte vielen eine neue und spannende Erfahrung. Abends zurück am Campingplatz sprang eine kleine Gruppe, noch mutig, zum Abkühlen in die Donau.
Der Abend neigte sich langsam dem Ende zu und wir begannen mit Kochen. Doch oh Schreck… während wir klettern waren, haben die Ameisen unser Tarp übernommen und es sich in den Schlafsäcken gemütlich gemacht. Es waren so viele, dass wir schlussendlich die Flucht ergriffen und unser Tarp 50m weiter wieder aufbauten. Während dem Essen beobachteten wir die schwimmenden Biber in der Donau.
Am nächsten Morgen musste alles wieder zusammengepackt und aufgeladen werden. Die Rückfahrt verlief deutlich schneller als die Hinfahrt, weil es ja nun viel mehr bergab ging.
Wir hatten eine sehr coole Tour mit klimafreundlicher Anreise, die nur durch das neue JDAV E-Bike möglich war.
Ein paar Zitate von unterwegs:
"Ich fühle mich selbst schon wie eine Ameise!"
"Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht: Die gute, wir sind an der höchsten Stelle angekommen. Die schlechte, ich habe aus Versehen das Höhenprofil die ganze Zeit falsch herum gehalten."
"Nein, aber die Donau fließt doch nicht bergab!"