Hüttenwanderung auf der Verwallrunde

Das erste woran man sich erinnert wenn man an den Tag der Anreise denkt, ist der Regen welcher in Strömen vom Himmel floss. Schon kurz nachdem wir den Bahnhof in St. Anton am Arlberg verlassen hatten begann es zu regnen. Es blieb den gesamten Weg nass und so standen wir schließlich alle klatsch nass und ein wenig verfroren vor der verschlossenen Tür des Winterraums der Konstanzer Hütte. Wir alle wollten bloß noch in die trockenen Hütte und den Ofen an machen. Doch mit 5 Schlössern an der Tür war die Hütte fast so gut gesichert wie ein Tresorraum. Nachdem wir ca. 10 Minuten vergeblich versucht haben die Tür zu öffnen, hatte ein Teil von uns schon begonnen sich darauf vorzubereiten weiter zu laufen. Wären die JuLeis schon bequatschten wohin man wohl am besten jetzt ginge, hatte ein anderer Teil der Gruppe die Hoffnung noch nicht aufgegeben und die Freude war groß als die Tür sich doch öffnen ließ (wir hatten den Schlüssel falsch herum). Nasse Sachen wurden, am schnell brennenden Ofen, aufgehängt und die Freude über den trockenen Raum war so groß das die Tatsache, dass es keinen Strom gab nicht weiter schlimm war. In der Nacht gab es Besuch von einer Maus, die jedoch hauptsächlich die Küchenrolle zerfetzte.
Am Morgen wurde das Essen noch einmal gerecht verteilt und dann ging es weiter den Berg hoch. Das Wetter, welches am Anfang noch trocken bleib, entwickelte sich im Laufe des Tags zu einem regelrechten Schneegestöber. Nach mehr als 3 Stunden wandern waren alle froh als die Hütte endlich hinter einer Kuppe auftauchte. Ganz im Gegensatz zur anderen Hütte war die Tür bereits offen und es dauerte nicht lange bis wir alle zusammen saßen um für die nächsten Tage zu planen. Da wir erst auf der Heilbronner Hütte merkten, dass wir den Schuppenschlüssel der Konstanzer Hütte eingesteckt hatten stand fest, dass wir noch einmal zurück mussten. Wir planten also noch einen weiteren Tag auf der Heilbronner Hütte zu bleiben und einen der umliegenden Gipfel zu erklimmen. Den restlichen Tag verbrachten wir mit etlichen Runden UNO, ein wenig Schach und gefühlt unendlich viel Werwolf.
Den nächsten Morgen ließen wir gemütlich angehen und machten uns schließlich auf unseren Gipfel zu erklimmen. Mit nur paar sehr leichten Rucksäcken kamen wir schnell voran. Doch es zogen wieder dunkle Wolken auf und so beeilten wir uns umso mehr. Der Panoramablick über die umliegenden Berge, den man vom Gipfel aus hatte, war Belohnung genug. Trotz des starken Windes gab es einen kleinen Snack, bevor wir und an den Abstieg machten. Knapp 2 Stunden später waren wir wieder an der neuen Heilbronner Hütte. Während die einen den Spieleabend fortsetzten, nutzten die Anderen das gute Wetter um sich an dem Brunnen, mit dem eiskalten Wasser, notdürftig sauber zu machen. Gegen Abend bekamen wir Besuch von einer Familie, die mit ihren E-Bikes unterwegs waren.
Am nächsten Morgen wurde unser Plan, früh auszustehen und erst zur Konstanzer Hütte und dann weiter zur Darmstädter Hütte zu laufen, vom Wind durchkreuzt. So spielten wir noch entspannt ein paar Runden UNO und packten zusammen. Da wir zügig unterwegs waren kam unterwegs die Diskussion auf doch noch weiter zur Darmstädter Hütte zu laufen. An der Konstanzer Hütte wieder angekommn beschlossen die JuLeis nach kurzer Diskussion dort zu verweilen (auf Grund des Schnees, der unsicheren Wetterlage und zum Teil nicht ganz so fiter Teilnehmer). Während der Großteil der Gruppe sich nach dem Vesper um den Ofen versammelte und dort über 4 Stunden über Gott und die Welt diskutierten machte sich eine dreier Gruppe auf um noch einen weiteren Gipfel zu erobern. Nach 1 ½ Stunden querfeldein den Berg hoch gekraxelt wurde schließlich ein neuer Yeti-Gipfel auserkoren. Zum Abschluss gab es dann noch eine Rutschpartie den Berg wieder runter. Der krönende Abschluss für den letzten richtigen Tag war der wunderschöne Sternenhimmel der ausgiebige bewundert wurde.
Am nächsten Morgen hieß es dann ein letztes Mal den Rucksack packen und runter ins Tal wandern. Schließlich wurde noch ein kleiner Zwischenstopp an einem Stausee eingelegt wo einige noch kurz in den 3-4℃ kalten See sprangen. Am Bahnhof wartete dann noch eine Überraschung, denn der Zug hatte 140 Minuten Verspätung. Doch mit Hilfe von Schienenersatzverkehr und viel Geduld erreichten wir schließlich doch noch den Bodensee, auch wenn einige schon wieder zurück in die Berge wollten.

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