Eine erkenntnisreiche Ausfahrt – Der GR20 auf Korsika
Auf unserem Weg über die korsischen Berge und an unseren Tagen am Meer wurde uns einiges klar. Unser neues „Wissen“ haben wir zur Sicherheit in einer Erkenntnisliste festgehalten, welche wir auch in diesen Bericht integrieren - oder es zumindest versuchen.
Schon beim gemeinsamen Packen des Materials klärte uns Krystian direkt mit der nackten Wahrheit auf: „In 1 Liter Flaschen passt 1 Liter rein.“. Nach der langen Zugfahrt kamen wir gut auf der Insel an und machten uns gleich auf den Weg nach Calenzana, zum Einstieg des GR20. Krystian und Sofie fanden sich schnell zu einem vom Pech verfolgten Tramp-Team zusammen. Selbst die Wiederholung der Grundlagen des Trampens, „Volle Autos nehmen keine Menschen mit“ und „Den Daumen raus strecken hilft“, half den beiden nicht wirklich weiter. Nach einem guten Abendessen auf dem Campingplatz, schliefen wir noch ein wenig. In diesem Zuge lernten wir: „Luftmatratze zuschrauben bevor man sich drauflegt“ und „Ich hole mal meine Stirnlampe heraus, heute Nacht wir es dunkel.“. Der nächste Tag begann morgens früh um 3:30 Uhr und schon 60 min später, nachdem wir unseren köstlichen Haferschleim vertilgt haben, liefen wir los. Die Mittagspause brachte eine weitere Erkenntnis:
„Es ergibt Sinn zu essen.“ Schließlich bekommt man durch das Essen Energie und gleichzeitig wird der 24kg schwere Rucksack etwas leichter. Der Rucksack wird aber auch leichter, wenn man ihn geöffnet an die Hütte legt und sich die Pferde bedienen, was allerdings nicht empfehlenswert ist, da man selbst nicht mehr viel von der Energie hat.
Das Panorama der korsischen Berge war überwältigend, auch wenn manch eine sich darüber gewundert hat, was sie am Horizont zu sehen bekam: „Das Meer ist höher als die Berge.“.
Kulturell haben wir auch einiges kennengelernt. Dazu kann man sicherlich die Käsespezialitäten zählen, die zum Teil bewohnt wurden… von leckeren Maden.
Dem frühen Aufstehen sind wir auch nach der ersten Etappe treu geblieben, so folgte die Erkenntnis „Jeder Schritt den man im Dunkeln macht, ist ein Schritt bevor die Sonne aufgeht.“ Die Zeit vor dem Sonnenaufgang zahlte sich aber aus, denn man schwitzte sich bei den steilen Aufstiegen die Seele ohnehin aus dem Leibe und die Sonne trieb die Temperaturen im Laufe des Tages unangenehm in die Höhe. Trotzdem wunderte sich Juliane über ihr nasses T-Shirt „Ups-Ich schwitze“ und Sofie empfand wiederum den Pausenstein als besonders hart „Warum ist der Stein so hart?“.
Jetzt habt ihr einen groben Einblick in unseren Alltag auf dem GR20 bekommen. Die von Tag zu Tag wechselnden Landschaften, die von schroffen Felsgipfeln des Monte Cinto, über grasige Seelandschaften am Lac de Nino bis hin zum ausgesetzten Grad des Pinzi Corbini reichen, kann man einfach nicht beschreiben. Auf jeden Fall kamen wir mit neuen oder gestärkten Freundschaften, vielen Erfahrungen im Bereich des Trekkings, tollen Erlebnissen und 36 Erkenntnissen zurück.
Zu dieser Ausfahrt gibt es unter "Videos" auch einen Film!
Dabei waren Leonie, Lisa, Hannes, Juliane, Carolin, Johannes, Sofie und Krystian